Wissenswertes und Tipps zum Camino

  • Ab 1. 1. 2009 ist nur noch der von der Jakobusbruderschaft in Santiago herausgegebene Pilgerausweis gültig! Es gibt inzwischen rund 50 verschiedene regionale Ausführungen des Pilgerausweises (Credencial). Das führt zu Verwirrungen und Schwierigkeiten bei der Erteilung der Compostela im Pilgerbüro von Santiago.
    Die Universale Erzbruderschaft des Apostels Santiago (Archicofradía Universal del Apóstol Santiago) in Santiago de Compostela hat deshalb beschlossen, daß nur noch der von ihr herausgegebene Pilgerausweis für die Erteilung der Compostela anerkannt wird. Diesen Ausweis können sie hier bestellen.
  • man sollte aus Höflichkeit die wichtigsten spanischen Floskeln beherrschen. (Guten Tag, auf Wiedersehen, Bitte und Danke). Ansonsten kommt man mit ein wenig Schulenglisch schon recht weit. Wegen der vielen Nationalitäten auf dem Weg, ist ein besseres Englisch auch kein Fehler. Nur Mut, es geht auch mit Händen und Füßen. Die Spanier sind Pilgern gegenüber besonders freundlich und hilfsbereit.
  • man sollte sich im Interesse aller an die Herbergsregeln halten.
  • an Geld sollte man eine kleine Stückelung wählen. (5€, 10€, 20€). Geldautomaten (Telebanco) sind in größeren Orten vorhanden.
  • an vielen Stellen wird geschrieben, dass der Rucksack nicht mehr als 10% des Körpergewichtes wiegen soll. Das halte ich bei meinem Startgewicht von 68 Kg für unmöglich. Ich hatte am Flughafen ca. 12 Kg auf der Waage. Ich bin durchgekommen. Natürlich sollte man auf alles Unnötige verzichten, siehe Ausrüstung.
  • alle Kleidungsstücke direkt am Körper sollten eingelaufen und getestet sein. Auf Nähte achten, diese reizen sehr schnell die Haut. Gamaschen sollte man unbedingt mitnehmen. An Unterwäsche, T-Shirts und Socken hatte ich drei Garnituren mit. Dies erwies sich als vorteilhaft, weil man so immer eine Garnitur sauber und trocken halten kann.
  • ich habe keinen Pilger getroffen, der keine Blase hatte. Oft wird spezielles Blasenpflaster (Compeed) empfohlen. Dieses habe ich auch zweimal benutzt. Es war sehr schwer wieder zu lösen, und dabei blieben immer Hautfetzen am Pflaster hängen. Danach habe ich mir die Blasen aufgestochen und die Flüssigkeit heraus gedrückt. Anschließend mit einem normalen Heftpflaster (Hansaplast zuschneidbar) abgeklebt. Im Krankenhaus in Burgos hat man mir zu einem Salzwasserbad geraten. (Habe ich nicht ausprobiert).
  • die Preise für Nahrungsmittel und Getränke ob in Märkten, Bars oder Restaurants entlang des Weges sind nach hiesigen Maßstäben überaus zivil. Selbst in Santiago in unmittelbarer Nähe der Kathedrale kostet ein Menü mit Vorspeise, Hauptspeise, Nachspeise und Kaffee 10€. Ich hatte nie das Gefühl irgendwo abgezockt zu werden. Relativ teuer sind Kosmetika aller Art. Die Preise für die Herbergen liegen zwischen 3€ und 10€. ( Je nach "Komfort").
  • das telefonieren über Handy ist sehr teuer. Zu empfehlen sind spanische Telefonkarten, welche man in jedem Tabakladen erhalten kann. Diese kann man an den öffentlichen Fernsprechern benutzen. Manchmal ist auch Münzgeld von Vorteil.
  • Wertsachen nicht unbeaufsichtigt lassen.
  • auf die vielbeschriebenen wilden freilaufenden Hunde bin ich nie gestoßen. Ich hatte zwar Pfefferspray dabei, aber ich brauchte es nie zu benutzen.
  • in größeren Städten hat es sich bewährt, im Pilgerbüro oder an der Touristeninfo einen kostenlosen Stadtplan zu besorgen.
  • die letzten 5Km in Santiago können einem ziemlich lang vorkommen. In der Touristeninfo, direkt am Ortseingang links, unbedingt einen Stadtplan nehmen, und sich den Weg zur Kathedrale einzeichnen lassen. Santiago war für mich Anfangs etwas unübersichtlich weil man die Kathedrale eigentlich erst zu Gesicht bekommt, wenn man vor ihr steht.
  • in Santiago gibt es einen wunderschönen Park. Dort ist es ruhig und man hat einen phantastischen Blick auf die Kathedrale. Unbedingt hingehen!
  • ich war anschließend noch eine Woche in Santiago. Dies ist definitiv zu lange. In zwei vollen Tagen hat man die Stadt erkundet und die Pilgermesse besucht.
  • um etwas auszuspannen oder Urlaub zu machen, würde ich ein par Tage in Finisterre verbringen. Dort ist es wunderschön. Man kommt mit dem Linienbus aus Santiago (Busbahnhof) für 22€ hin und zurück. Zimmer sind dort schon ab 20€ zu bekommen. Den Busfahrplan nach Finisterre gibt es auch in der oben genannten Touristeninfo.
  • falls man vor hat bis nach Finisterre zu pilgern, sollte man dieses auch mental so einplanen, und sich unbedingt Finisterre als Endziel setzten. Ich habe viele Mitpilger in Finisterre getroffen, die abgebrochen und den Rest mit Bus oder Taxi zurück gelegt haben.